Freitag, 12. Oktober 2018

Lesen Sie mal: Die besten eBook-Reader im Test!

eBook-Reader haben sich als Alternative zum gedruckten Buch etabliert. Aber auch in diesem Segment gilt: Wer die Wahl hat, hat die Qual. COMPUTER BILD zeigt, welche Geräte den Kauf lohnen und was es auf der Frankfurter Buchmesse 2018 zu sehen gibt.

Aktuell findet die Frankfurter Buchmesse statt (10. bis 14. Oktober), die eReader-Hersteller gern nutzen, um neue Geräte vorzustellen. Die Tolino-Allianz macht den Anfang mit dem brandneuen Tolino Shine 3. Im Praxis-Test verrät COMPUTER BILD, was der Neuling kann. Als die ersten eBook-Reader auf den Markt kamen, kämpften fast alle Geräte mit technisch bedingten Macken: Der Seitenaufbau klappte nur mäßig schnell, die Bedienung hakte und vielfach zeigten sich auf dem Display seltsame Schatten, die von vorher gelesenen Seiten stammten (der sogenannte Ghosting-Effekt). Mittlerweile wurden diese Fehler alle behoben. Und mehr noch: eBook-Reader bieten heutzutage deutlich mehr Komfort. So besitzen aktuelle Modelle ausreichend internen Speicher, um Hunderte Bücher aufzunehmen und ständig zum Abruf bereitzuhalten – auch ohne aktive Internet-Verbindung. Und: Viele Geräte besitzen eine integrierte Hintergrundbeleuchtung. Die sorgt dafür, dass man auch im Dunkeln bequem schmökern kann. Besonders clever: Einige Reader verfügen über ein sogenanntes Smart Light. Das passt die Lichtfarbe sogar der Tageszeit an, leuchtet morgens bläulich und wechselt über den Tag ins Rötliche. So werden die Augen geschont und angeblich schläft man nach dem Lesen mit rötlichem Backlight nachher besser ein.

Überboten sich die Hersteller in der Anfangszeit mit immer neuen Modellen, hat sich der Markt inzwischen ziemlich beruhigt. Viele Anbieter sind wieder verschwunden, andere konzentrieren sich auf ihr bestehendes Sortiment und bringen nur noch ab und zu neue Modell mit Detailveränderungen in den Handel. Das liegt unter anderem daran, dass die eBook-Reader-Technik derzeit als ziemlich ausgereift gilt. In Deutschland haben sich Amazon und die Tolino-Allianz klar durchgesetzt. Gemeinsam beherrschen sie fast den gesamten eBook-Reader-Markt.

Während der Kindle Oasis es auf stolze 1080x1440 Pixel bringt, schafft der Paperwhite deutlich weniger. Allerdings bewies der im Test, dass sogar „nur“ 758x1024 Bildpunkte bei knapp 6 Zoll Bildschirmdiagonale ausreichen, um Schriften scharf darzustellen. Oasis und Paperwhite fielen wegen ihrer etwas geringen Entspiegelung negativ auf. Bei der Bedienung nehmen sie sich dagegen kaum etwas: Die ist durchweg gut. Wohl deshalb, weil Amazon auf intuitive Touchscreens setzt. Einschränkungen gibt es systembedingt: Amazon erlaubt nur die Anbindung ans hauseigene Angebot. eBooks landen per WLAN oder über USB vom heimischen Rechner auf einen Kindle. Gegen Aufpreis gibt es Kindle-Modelle mit integriertem Mobilfunk, um Bücher von unterwegs herunterzuladen. Das beliebte (da offene) Format ePUB unterstützen Kindle-Geräte nicht; dafür lassen sich Dateien im PDF-, Mobi-, TXT- und teils im Doc-Format lesen. Das längste Lesevergnügen bei Amazons eBook-Readern bescherte der Kindle Oasis: Dank mitgeliefertem Akkupack (dient gleichzeitig als Displayschutz) schafft der Oasis 8.699 Seitenwechsel – das entspricht rund 145 Betriebs-/Lesestunden. Hinweis: Einige Kindles blenden „Spezialangebote“ ein. Gegen Aufpreis sind die nicht an Bord.

Die Allianz aus Bertelsmann, Hugendubel, Thalia und Weltbild vermarktet seit Anfang 2013 eine Reihe an eBook-Readern unter der Marke „Tolino“. Die jüngsten Mitglieder heißen Epos, Vision 4 HD (beide mit intelligenter Hintergrundbeleuchtung) und Page, dazu kommen die weiterhin erhältlichen Modelle Shine 2 HD und Vision 3 HD. Sie haben 7,8-Zoll-Displays mit 1404x1872 Pixeln (Epos), beziehungsweise 6-Zoll-Displays mit 1072x1448 Bildpunkten, respektive 800x600 Pixel (Page); die schärferen Modelle schnitten im Testlabor fast gleich ab, während der Tolino Page mangels eingebauter Hintergrundbeleuchtung in diesem Punkt nur ein befriedigendes Ergebnis lieferte. Schwächen taten sich bei der Helligkeitsverteilung beim Vision 3 HD und Shine 2 HD auf – beide Tolinos erreichten in diesem Testpunkt nur eine mangelhafte Teilnote. Insgesamt sind die Displays des Shine 2 HD und Vision 3 HD scharf sowie die Lesbarkeit gut; den Bildschirm-Kratztest überstanden beide Geräte nicht. Die Bedienung erfolgt bei den aktuellen Tolinos ausschließlich über die verbauten Touchscreens. In der Praxis gestaltet sich die Navigation (beispielsweise in Zeitungsartikeln) zwar intuitiv, weil man jedoch häufig recht viele Schritte benötigt, um sein Ziel zu erreichen, vergab COMPUTER BILD das Prädikat unkomfortabel. Zudem reagieren sowohl der Shine 2 HD als auch der Vision 3 HD mit gemächlichem Tempo auf Eingaben – das nervt. Die Modelle Epos und Vision 4 HD arbeiten dank besserer Hardware in der Praxis flotter. Der Festspeicher der Tolinos ist nicht erweiterbar und variiert zwischen 2 und 8 Gigabyte (GB). Doch sogar die 2-GB-Modelle bieten Platz für bis zu 2.000 eBooks. Die Goldmedaille für die längste Akkulaufzeit geht mit über 193 Stunden respektive rund 11.600 Seitenwechsel an den Shine 2 HD. Typisch für die eBook-Reader der Tolino-Allianz ist die Ungebundenheit an einen eBook-Shop: Alle aktuellen Tolinos lesen digitale Bücher in ePUB-, PDF- und TXT-Formaten. Per WLAN oder USB gelangen sie auf die eReader.

Abseits der großen Anbieter buhlen vor allem PocketBook mit Firmensitz in der Schweiz sowie das kanadische Unternehmen Kobo um die Gunst der eBook-Reader-Interessierten. Nach altem, weniger strengem Testverfahren überzeugte der Kobo Aura HD: Er stellte dank hoher Auflösung kleine Schriften scharf dar, die Bedienung ging leicht von der Hand. Dem PocketBook Touch Lux 2 gelang dagegen kein perfekter Auftritt: Der eBook-Reader bietet zwar mit „Pocket Sync“ und „Send to PocketBook“ schöne Extras, übertrug Daten aber unverschlüsselt. Trekstor und Sony haben die eReader-Produktion eingestellt. Vereinzelt bieten Händler beim Preisvergleich idealo.de Restbestände des Sony PRS-T3 und Trekstor Pyrus mini an. COMPUTER BILD rät aber: Finger weg! Nicht nur sind die Preise teils überzogen, die eBook-Reader erreichten in den COMPUTER BILD-Tests gerade einmal befriedigende beziehungsweise ausreichende Noten (nach altem Testverfahren). Ein niederländischer Hersteller macht mit eBook-Readern in „Übergrößen“ (bis 9,7 Zoll) und mit Android-Betriebssystem auf sich aufmerksam: Icarus.

Im aktuellen Testfeld holt sich Amazon mit dem Kindle Oasis 2 (Note: 2,3) den ersten Platz: Der eBook-Reader überzeugte in Sachen Display und Bedienung. Knapp dahinter reihen sich der Tolino Epos, Tolino Vision 4 HD und Kindle Oasis ein – dank guter Ausstattung schnitten alle drei den Test mit der Note 2,4 ab.

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