Mal ein ganz anderes Tablet von Microsoft: Das Surface Pro X kommt mit Windows und einem ARM-Prozessor. Hier der erste Eindruck vor dem Test.
Windows und Intel-Prozessoren – das gehört schon so lange zusammen, dass die Kombi sogar eine eigene Abkürzung bekommen hat: „Wintel“. Doch die Kombi weicht langsam auf, selbst bei Microsofts Surface-Serie. Da stecken inzwischen manchmal auch AMD-Prozessoren im Laptop. Das schicke Tablet Surface Pro X geht noch einen Schritt weiter: Der Prozessor arbeitet nicht mehr mit der PC-typischen X86-Technik, sondern setzt die ARM-Technik ein, ursprünglich für Smartphones entwickelt. Wie gut die Kombi funktioniert, klärt der Test von COMPUTER BILD. Aktuell ist das Surface Pro X noch im Labor, hier der erste Eindruck der schicken Flunder.
Microsoft Surface Pro X: Snapdragon statt Intel
Das Konzept übernimmt das Surface Pro X vom Surface Pro 7, der Prozessor stammt aber nicht aus Intels Ice-Lake-Serie, sondern wurde zusammen mit Qualcomm entwickelt. Der neue Prozessor Microsoft SQ1 basiert auf dem Snapdragon 8cx. Er soll aktuellen Core-i5-Prozessoren locker Paroli bieten, bei der Grafik sogar schneller sein, denn Microsofts neuer Prozessor bekommt eine stärkere Grafik (Adreno 685 statt Adreno 680) im Vergleich zum Snapdragon 8cx. Und das Ganze bei deutlich weniger Stromverbrauch. So verspricht Microsoft bis zu 13 Stunden Akkulaufzeit. Mal sehen, wie viel davon im Test übrig bleibt. Das erste Tablet mit Windows 10 und ARM-Prozessor, das Lenovo Miix 630, schaffte im Test knapp 10 Stunden beim Arbeiten und gut 9 Stunden beim Videogucken. Nachteil der ARM-Technik: Es gibt nur wenig Software, die daran angepasst ist. Dazu gehören etwa die Programme von Microsoft Office. Windows-Software für die gängigen Intel- und AMD-Prozessoren läuft auf dem Pro X nur in einer 32-Bit-Version und auch nur in einer Emulation, die mächtig Tempo kostet. Aktuelle Software wird aber oft nur noch als 64-Bit-Version angeboten – diese Programme, wie Adobe Photoshop CC, laufen auf dem Pro X nicht.
Microsoft Surface Pro X: Mit LTE und viel Speicher
Günstig ist das Surface Pro X nicht gerade: Schon die kleinste Variante kostet 1.150 Euro, 100 Euro mehr als das Schwestermodell Surface Pro 7. Dafür gibt es serienmäßig LTE an Bord, das Pro X kommt so also auch dort ins Netz, wo kein WLAN verfügbar ist. Dafür hat das Tablet einen Steckplatz für SIM-Karten (im aktuellen Nano-SIM-Format) und eine eSIM-Funktion, die auch ohne SIM-Karte funktioniert. Und dafür stehen in Deutschland drei Anbieter zur Auswahl: Vodafone (Red+ MultiSIM), Ubigi und GigSky. Kleiner Haken dabei: Das erstmalige Einrichten einer eSIM läuft über das Internet, braucht also WLAN. Schon die kleinste Variante kommt mit (für ein Tablet) ordentlich Speicher: 8 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher und eine 128 GB große SSD. Gegen Aufpreis gibt es bis zu 16 GB Arbeitsspeicher und 512 GB SSD. Dann kostet das Surface Pro X aber satte 2.000 Euro. Der Arbeitsspeicher lässt sich nachträglich nicht erweitern, muss also auf Anhieb passen. Die SSD kann dagegen noch nachträglich getauscht werden. Sie steckt hinter einer Klappe (siehe Bild unten) auf der Rückseite. Allerdings verbaut Microsoft hier wie bei den anderen 2019er-Modellen eine SSD im Mini-Format 22x30 Millimeter. Die sind aktuell kaum zu bekommen, wenn man kein PC-Hersteller ist.
Microsoft Surface Pro X: Schön leicht mit Top-Display
Das Display ist für ein Tablet schön groß, noch ein Tickchen größer als beim Hauptkonkurrenten iPad Pro 12,9 Zoll. Wie bei den Surface-Modellen üblich, kommt es mit einer hohen Auflösung: Mit 2880x1920 Bildpunkten zeigt es ein paar mehr Pixel als das etwas kleinere Surface Pro 7. Beim ersten Anfassen machte das Display einen richtig guten Eindruck: knackig scharf, kontrastreich und angenehm hell, wenn es sein muss. Wie die meisten Tablets spiegelt die Hochglanzoberfläche allerdings ziemlich – das kann nerven, wenn man unter einer hellen Lampe sitzt. Für ein 13-Zoll-Tablet fällt das Surface Pro X noch recht dünn (7,3 Millimeter) und leicht (774 Gramm) aus.
Microsoft Surface Pro X: Mit Tastatur zum Notebook
Wie bei den Surface-Pro-Modellen üblich, lässt sich auch das Surface Pro X mit einer maßgeschneiderten Anstecktastatur in ein Notebook verwandeln. Das ist bequem: Die Tastatur wird einfach angesteckt und funktioniert sofort ohne jede Einrichtung wie bei Bluetooth-Tastaturen üblich. Die Tastatur haftet magnetisch und sitzt schön fest – versehentliches Verlieren ausgeschlossen. Mit 145 Euro ist die Tastatur aber auch sehr teuer. Genau wie der neue Stift Surface Slim Pen, mit dem sich der eingebaute Touchscreen sehr genau bedienen lässt – toll für handgeschriebene Notizen und zum Zeichnen. Wer Stift und Tastatur nutzen möchte, nimmt am besten das „Pro X Signature Keyboard with Slim Pen Bundle“, mit dem das Pro X zum Test antrat. Das ist mit 295 Euro noch einmal 5 Euro teurer, hat aber eine praktische Ladeschale in der Tastatur – dort bleibt der Stift, wenn er nicht gebraucht wird, unverlierbar dank Magnethaftung. Die Tastatur lässt sich in zwei Winkeln nutzen: etwas angestellt oder plan auf dem Tisch liegend. Leicht angestellt, biegt sich die Tastatur leicht beim Tippen – das merken vor allem Nutzer, die so richtig in die Tasten hauen. Plan auf dem Tisch passiert das nicht – das ist die erste Wahl für Nutzer, die blind schreiben können. Die können sich dann über recht große Tasten freuen – das verringert Tippfehler.
Microsoft Surface Pro X: Der erste Eindruck
Tolle Hardware, aber bei der Software hakt es noch ganz schön: Das Surface Pro X bringt ein grandioses Display mit, knackig scharf und mit kräftigen Farben. Mit der sehr teuren Tastatur-Stift-Kombi verwandelt es sich in ein vollwertiges Notebook. Der Akku hält sehr lange, obendrein muss sich der Nutzer nicht über Lüfterlärm ärgern – das Surface Pro X arbeitet lautlos. Seine Achillesferse ist aber die Software: Die Auswahl ist einfach noch zu klein. Office? Kein Problem! Aber viele gängige Programme laufen auf dem Pro X nicht oder nur deutlich langsamer, weil sie nur in der tempofressenden Emulation starten.
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