Kälte und Elektronik vertragen sich seit jeher nur bedingt. Wer im Winter viel mit seinem Laptop unterwegs ist, sollte daher etwas Vorsicht walten lassen, um einen schlappen Akku, ein gefrorenes Display, Nässe im Gehäuse und im schlimmsten Fall einen Totalschaden zu vermeiden. Doch wie genau wirkt sich die Winterkälte auf die Komponenten aus? Und wie verhindert man kältebedingte Schäden an Laptop, Notebook, Tablet und Co.? Im folgenden Beitrag erklären wir Ihnen die Wirkungsweise winterlicher Temperaturen und stellen Ihnen hilfreiche Tipps zur Verfügung, mit denen Sie das Schadensrisiko deutlich minimieren.
Winterkälte und Akkuleistung
Eine erste Komponente, auf die sich Minusgrade auswirken, ist der Akku des Laptops, bzw. dessen Stromversorgung. Wird das Gerät zu kalt, so lässt ebenfalls die Akkuleistung mit der Zeit nach. Folglich wird er sich also schneller entleeren und braucht deutlich länger, um wieder aufzuladen. Es empfiehlt sich also, den mobilen PC stets bei Zimmertemperatur in die Steckdose zu stöpseln. Denn gerade hohe Minusgrade können für einen drastischen Leistungsabfall sorgen. Die kritische Temperaturgrenze liegt hier bei etwa -10°C.
Das Energieproblem bei starker Winterkälte betrifft jedoch nicht nur die Akkus von Laptops – auch Smartphone, Tablet, Smartwatch und Konsorten sollten nach Möglichkeit nicht lange eisigen Temperaturen ausgesetzt werden. Daher sollten die elektronischen Geräte in der kalten Jahreszeit beispielsweise nicht über Nacht im Auto liegen gelassen werden.
Winterkälte und Bildschirm
Ein weiteres, kälteempfindliches Bauteil des Laptops ist sein Bildschirm. Die meisten modernen Modelle sind mit einem LED-Display ausgestattet – ergo verfügen sie über Flüssigkristalle. Diese sind durchaus anfällig für Winterkälte und können bei besonders kalten Temperaturen gewissermaßen gefrieren. Geschieht dies, so können Beleuchtung und Farbdarstellung deutlich schlechter werden.
Handelt es sich um einen Touchscreen, so reagiert auch die Bildschirmoberfläche deutlich langsamer als üblich auf Berührungen der Finger. Wird das Gerät wieder aufgewärmt, so verschwinden die meisten dieser Fehler – einige Defekte können allerdings bleiben und dauerhaft für Probleme sorgen. Auch aus diesem Grund sollte der Laptop bei strengem Frost nicht über einen längeren Zeitraum im Freien gelagert werden.
Temperaturschwankungen und Kondenswasser
Neben besonders kalten Temperaturen machen der Funktionalität des Laptops vor allem große Temperaturschwankungen zu schaffen. Der abrupte Wechsel von kalten in warme Umgebungen – beispielsweise, wenn nach längerem Aufenthalt im Freien ein stark beheizter Innenraum betreten wird – kann zur Bildung von Kondenswasser im Innern des Laptops führen. Die Feuchtigkeit sammelt sich häufig in versteckten Hohlräumen an, ist nicht oft nicht zu sehen, kann allerdings verschiedene, gravierende Defekte nach sich ziehen:
Um genau diese Gefahren, bzw. teilweise irreparablen Schäden zu vermeiden, empfiehlt es sich, den ausgekühlten Laptop zunächst aufwärmen zu lassen, bevor man ihn wieder einschaltet. Dieses Akklimatisieren kann anhängig von der Größe des Laptops bis zu zwei Stunden dauern. Sollte das Gerät einmal feucht werden, so kann man es auch vorsichtig mit einem kalten oder lauwarmen Fön trocknen, um den Prozess zu beschleunigen.
Auch Festplatten reagieren sensibel auf Temperaturwechsel
Die Winterkälte kann Festplatten, SSD-Laufwerke sowie Flash-Speicher ebenfalls nachhaltig beeinträchtigen. Auch hier können starke Temperaturwechsel von kalt zu warm zur Entstehung von Kondensationsfeuchtigkeit führen und beim Starten der Datenträger zu Kurzschlüssen führen. Zudem erhöht im Falle von Festplatten die Bildung von Kondenswasser die Gefahr eines Schreib-Lese-Kopf-Defekts.
Von der Kondensationsbildung können allerdings auch SSD-Laufwerke betroffen sein. Viele Hersteller geben für ihre Produkte eine Einsatztemperatur von 0°C bis 60°C an. Mit Blick auf die Datenträger ist es somit ratsam, dem Laptop ausreichend Zeit zur Akklimatisierung einzuräumen, bevor er wieder in Betrieb genommen wird. Durch diese Aufwärmpause minimieren Sie das Risiko, dass es beim Einschalten zu einem Datenschaden kommt, erheblich.
Fazit: Winterkälte und Laptops – Mit etwas Achtsamkeit funktional durch die kalten Tage
Viele IT-ler, Vertriebler oder Außendienstmitarbeiter kommen nicht umher, ihren Laptop auch im Winter ständig mit sich zu führen. Die Risiken, denen verschiedene Bauteile durch kalte Temperaturen ausgesetzt werden, sind zwar existent, können durch die Berücksichtigung einiger Punkte allerdings deutlich gemindert werden. Vermeiden Sie eine langfristige Lagerung der Geräte bei Minusgraden wie auch große Temperaturschwankungen und lassen Sie den Geräten vor erneuter Inbetriebnahme Zeit, sich zu akklimatisieren. So verhindern Sie effektiv Schäden an Akku, Display, Platinen und Festplatten.
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