Mittwoch, 4. November 2020

iPhone 12: Erschwert Apple die Reparatur?

 Eigentlich scheint das neue iPhone 12 recht gut zu reparieren sein. Beim Teardown von iFixit erreichte es 6 von 10 Punkten - deutlich besser als so mancher Konkurrent. Auch der YouTuber Hugh Jeffreys zeigt anschaulich, dass sich einzelne Komponenten relativ einfach entfernen und austauschen lassen, sofern man die richtigen Schraubenzieher zur Hand hat und sich an dem etwas hartnäckigen Display-Kleber vorbei gearbeitet hat.


Dennoch gibt sein Video Grund zur Sorge, denn einige Komponenten funktionieren plötzlich nicht mehr, wenn man sie in ein anderes Gerät einbaut. Eine ähnliche Beobachtung hat auch iFixit gemacht. Wurden etwa die Kameramodule von zwei nagelneuen iPhone-12-Modellen gegeneinander getauscht, zeigten sie plötzlich Macken. Zurück im Originalgerät dagegen funktionierte alles wie gewohnt, das Modul selbst war also nicht beschädigt.

Auch Face ID und die Anzeige des Batteriezustands funktionierten nicht mehr, wenn nicht die ursprünglich verbauten Komponenten genutzt wurden. Das Display selbst arbeitete nach dem Tausch laut iFixit zwar einwandfrei, doch es wurde eine Warnung angezeigt, dass das Display möglicherweise nicht "echt" sei - obwohl ein Originalteil von Apple verwendet wurde.

Kamera- und Display-Tausch nur durch autorisierte Werkstätten
Die Vermutung liegt nahe, dass Apple die einzelnen Komponenten mit ihren Seriennummern an ein bestimmtes Gerät bindet. Beim Einbau von Ersatzteilen müssten diese also in der Software registriert werden, um einwandfrei zu arbeiten. Dies geschieht in der Regel durch eine Configuration-App, die autorisierten Apple-Werkstätten vorliegt.

Bisher war dies zum Beispiel beim Tausch von Face-ID- und Touch-ID-Komponenten nötig und seit einigen iPhone-Generationen auch beim Akkutausch. Eine interne Anleitung für Techniker, die iFixit vorliegt, scheint zu bestätigen, dass die Software bei den iPhone-12-Modellen nun auch beim Tausch von Kamera und Display zum Einsatz kommt. Somit scheint es nun noch mehr Komponenten zu geben, die nur durch autorisierte Apple-Partner repariert werden können.

Apple hat sich zu der Thematik noch nicht geäußert. Es kann sein, dass es sich beim Verhalten der Kamera lediglich um einen Fehler handelt, den Apple in einem Software-Update beheben kann. Dafür spricht auch, dass beim iPhone 12 Pro der Kameratausch problemlos klappte. Andernfalls würden die Einschränkungen bedeuten, dass Apple Reparaturen durch Drittanbieter oder den Nutzer selbst deutlich erschwert.

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